Blumenwiese

Die Corona-Krise ist das, was die Welt 2020 in Atem hält. Unser bisheriges Leben kann so, wie wir es bisher gewohnt waren, nicht mehr stattfinden, weshalb kreative Lösungen erfordert werden.


Insgesamt hat sich die Natur durch den allgemeinen Lockdown teilweise erholt. Bilder und Videos von Wildtieren, die zurück in Städte kehren, gehen viral. Auch ist wieder mehr Vogelgezwitscher zu hören. Seit Wochen sind keine Kondensstreifen mehr am Himmel zu sehen. Wer hätte das noch vor wenigen Monaten für möglich gehalten? Natürlich ist es schön, wenn die Natur für einen Augenblick aufatmen kann, weil die Luftverschmutzung zurückgeht, die CO2-Emissionen weltweit kurzzeitig sinken und viele Menschen vom Auto aufs Fahrrad umsteigen. Trotzdem sollten wir uns alle bewusst machen, dass auch diese schönen Seiten der Krise vermutlich nicht von Dauer sein werden, und wir deshalb unsere Nachhaltigkeitsziele im Auge behalten sollten.
Gerade jetzt stellt sich die Frage, wie es nach der Krise weitergeht, einfach weiter so, business as usual oder gelingt es uns, die Krise auch als Chance zu nutzen? Dies wird auch in der Politik und in der Wirtschaft zurzeit diskutiert und im Konjunkturpaket, das die Bundesregierung gerade verabschiedet hat, sind auch ökologische Kriterien mit eingeflossen.

Wir als Nachhaltigkeits-AG wollen jedenfalls dort weitermachen, wo wir aufgehört haben:
Das geplante Projekt der Blumenwiese musste verschoben werden, doch sobald es uns wieder möglich ist, wollen wir beginnen, die ersten Blumen zu pflanzen. Die Blumenwiese ist Ausdruck unseres aktiven Handelns und soll als etwas vermeintlich Kleines das aufzeigen, was wir uns von gesellschaftlichen und politischen Akteur*innen u.a. wünschen: Insektenschutz, Artenvielfalt und Biodiversität.
Außerdem wollen wir klarmachen, dass Naturschutz und Nachhaltigkeit nicht in Vergessenheit geraten sollen. Durch die Krise besteht die Chance, grundlegende Dinge zu verändern. Es bleibt die Hoffnung, dass manche Finanzhilfen auch an Kriterien der Nachhaltigkeit geknüpft werden, und wir alle als ein Teil der Gesellschaft unser eigenes Konsumverhalten überdenken. Denn nur durch das kritische Überdenken des persönlichen Handelns kann sich etwas verändern. Die Politik ist gefragt, aber auch jede*r Einzelne.


Brauchen wir wirklich das eigene Auto, um zur Arbeit zu gelangen, und müssen wir wirklich jedes Mal mit dem Flieger in den Urlaub fliegen?
Und müssen wir wirklich im Winter schon Erdbeeren essen, die für unseren kurzen Appetit extra eingeflogen werden? Über diese Frage denken wir vor allem in der Krise verstärkt nach.
Auch sollten wir uns einmal mehr die Frage stellen, ob unser Fleischkonsum nicht doch ein wenig reduziert werden könnte.
Wenn man nun den weltweiten Vergleich zieht, stellt man schnell fest, dass wir in Deutschland in der aktuellen Krise noch ziemlich glimpflich davongekommen sind. Wir haben – verglichen mit anderen Ländern- ein relativ gutes Gesundheitssystem, was sicher auch einer der Gründe ist, warum sich Deutschlands Fallsterblichkeitsrate sich in Grenzen hält.
Ein anderer Grund ist garantiert auch die Krisenpolitik unserer Bundesregierung, da sie die nötigen Maßnahmen getroffen hat, um das Virus best- und schnellstmöglich einzudämmen.
Die Corona-Pandemie ist eine Krise, ebenso wie die Klimakrise.
Dass unsere Regierung hierbei so schnell reagiert hat, liegt wohl daran, dass die Folgen von Covid-19 unmittelbar spürbar sind, anders als bei der Klimakrise, die uns in ihrer vollen Wucht erst in ein paar Jahren oder auch Jahrzehnten erwischen wird.
Unsere aktuelle Krisenpolitik zeigt aber, dass es durchaus möglich ist, komplexe Probleme effektiv zu bewältigen, auch wenn wir dadurch aus unserer Komfortzone heraus müssen.
Dass umweltfreundliches Handeln aber auch Spaß machen kann, sehen wir immer wieder, wenn wir als Nachhaltigkeitsgruppe zusammenarbeiten und Ideen entwickeln.
Die Blumenwiese sollte Insekten anlocken und unserer schulisches Erscheinungsbild durch die bunte Blütenpracht ein wenig verschönern.
Natürlich ist es unglaublich schade, dass das diesen Frühling nicht geklappt hat, jedoch haben wir eine Alternative gefunden: Die Freiburger Bürgerstiftung plant in Zusammenarbeit mit Fabian Falkner, einem Landwirt aus Freiburg-St. Georgen, ein Projekt, bei dem es darum geht, insektenfreundliche Pflanzen auszusäen. Durch Spenden in Höhe von 50€ sollen einhundert Quadratmeter finanziert werden, um finanzielle Einbußen für den Landwirt durch Ernteausfall zu verhindern. Dieses Projekt erscheint uns als bestmögliche Alternative für die geplante Blumenwiese, weshalb wir uns einstimmig dazu entschieden haben, es mit einer Spende aus unserer AG-Kasse zu unterstützen.

An dieser Stelle möchten wir uns übrigens bei allen bedanken, die uns finanziell unterstützt haben. Am letztjährigen Sommerfest haben wir großzügige Spenden erhalten, die wir eben für solche Aktionen nutzen möchten.
Da nicht jedem diese finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, Nachhaltigkeit und Artenschutz aber niemandem verwehrt bleiben sollte, gibt es andere Möglichkeiten, sich hierbei einzubringen: Blumen und Kräuter im Garten und auf dem Balkon sehen nicht nur schön aus, sondern auch tierische Freunde, wie zum Beispiel Bienen und Wespen, erfreuen sich daran. Hierzu eignen sich Lavendel, Salbei und Margeriten besonders gut.

Nun freuen wir uns aber, wenn es demnächst wieder richtig losgeht, und wir mit unseren geplanten Aktionen weitermachen können. Wir haben noch viel vor…