Konzept

Graphische Übersicht

Die Basis des Projektes

Das Projekt wurde zu Beginn durch die Robert-Bosch-Stiftung für drei Jahre finanziell gefördert und durch das Kultusministerium und das Regierungspräsidium Freiburg personell getragen.

Es wurden fünf regionale Schullabore ausgestattet, die von jeweils zwei besonders qualifizierten Biologielehrern als Laborleiter geführt werden.

Eine Steuergruppe, in der die Wissenschaftler der Universität, der Fachreferent des Regierungspräsidium, ein fachlicher Berater und die Laborleiter vertreten sind, führt und verwaltet das Projekt.

Die Schülerinnen uns Schüler führen zunächst grundlegende Versuche zur Molekularbiologie an den Schullabors und dann weitergehende Versuche an der Universität durch. Fachspezifische Exkursionen werden gefördert.

Ein Schülerkongress mit Vorträgen von Schülern und Wissenschaftlern bildet den Abschluss des Programms.

Andere gesellschaftliche Gruppen sind eingeladen, sich aktiv einzubringen.

Schule und Universität

NaT-Working-Biologie“ ist ein Netzwerk zwischen Universität und Biologielehrern des Regierungspräsidium Freiburg und verbessert die Kommunikation zwischen Schule und Universität.

Wissenschaftler des Instituts für Biochemie und Molekularbiologie (Herr Dr. Brix und Herr Dr. Meisinger) der Universität Freiburg haben die Biologielehrer bei der Auswahl der zentralen Experimente beraten und praxisgerechte Versuchanleitungen für Laborleiter entwickelt. 

Lehrer haben diese in Versuchanleitungen für Schüler umgewandelt. Die Wissenschaftler standen den Laborleitern mit Rat und Tat bei den ersten Lehrerfortbildungen an den Schullaboren zur Seite. Die regelmäßigen Sitzungen der Projektsteuergruppe finden an der Universität statt.

Schüler und Berufswelt

Schüler knüpfen erste Kontakte zu den naturwissenschaftlichen Universitäten und der Berufswelt.  

Die Wissenschaftler besuchten Schülerveranstaltungen an den Schullaboren und berichteten über ihre Arbeit.

Während der Universitäts-Tage für die Schüler arbeiten Fachlehrer z.T. mit ihren Schülern an den Versuchen und assistierten den Wissenschaftlern.

Exkursionen zur forschenden Industrie werden durch das Projekt gefördert und vermitteln den Schülerinnen und Schülern Einblicke in die Arbeitswelt.

Auf dem Schülerkongress hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, direkt mit den Wissenschaftlern zu sprechen und sich ggf. beraten zu lassen.

Qualifizierung der Schülerinnen und Schüler

Wichtige Erziehungs- und Ausbildungsziele wie eigenständigesundteamorientiertes Arbeiten, wissenschaftliche Dokumentationen zu erstellen und Präsentationen durchzuführen werden erreicht. Dies erhöht die Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler.

Die Schüler erlernen während der Praktika an den Schullaboren aktuelle biochemische und molekularbiologische Arbeitsweisen. Spannende Experimente, wie die Simulation eines genetischen Fingerabdrucks – wie er in der Kriminalistik angewendet wird – und Proteinanalysen, die heute bei Lebensmitteluntersuchungen gängige Praxis sind, können die Schüler selbst durchführen.

Besonders geeignete und interessierte Schülerinnen und Schüler übernahmen selbst Verantwortung und unterstützen die Laborleiter als Schülermentoren.

Am Universitätstag wurden von den Schülerinnen und Schülern weitergehende klassische molekularbiologische Versuche durch. Der durchgeführte „echte“ Genetische Fingerabdruck führt die Schüler hautnah an moderne naturwissenschaftliche Verfahren heran und regt zu vielfältiger Diskussion an.

Von den betreuenden Wissenschaftlern wurde eine Studienberatung angeboten. Nicht nur Studienfachwahl sondern gerade auch die späteren Berufsmöglichkeiten standen im Vordergrund.

Der Inhalt der Praktika an Schullabors und Universität ist fachliche Grundlage zur sachgerechten Diskussion gesellschaftsrelevanter Themen wie Gentechnik in Medizin und Agrarwirtschaft, Ernährung (Proteinanalyse, BSE) und Kriminologie (gen. Fingerabdruck).

Auf dem Schülerkongress vom 4. bis 5. Juli auf Schloss Beuggen hielten Schüler vor Schülern, Lehrern, Wissenschaftlern und Vertretern der Industrie hochqualifizierte Vorträge über aktuelle molekularbiologische Themen.

Ethische Aspekte der modernen Molekularbiologie wurden durch eine Referentin dargelegt.

Daneben hatten die Schüler Gelegenheit, Vorträge von Vertretern des Landeskriminalamtes und von Wissenschaftlern zu hören und mit den Vortragenden zu diskutieren.

Auf überregionalen Kongressen wurde das Projekt durch Schülergruppen vorgestellt. Die Schülerinnen und Schüler übernahmen Verantwortung für das Projekt und lernten so die internationale Welt der großen Kongresse und der politischen Meinungsbildung kennen.

Schulentwicklung

Es ist gelungen, ein Netzwerk der Kooperation und Kommunikation von Schulen untereinander herzustellen, in das zahlreiche Anforderungen, die an eine nachhaltige innere Entwicklung der Schulen gestellt werden, integriert sind

In jährlichen regionalen Fortbildungen wird die Kommunikation der Biologiefachlehrer einer Region gefördert. Neben der Vorstellung des Projektes ist eine Plattform für den regen Austausch fachlicher und schulorganisatorischer Fragen gegeben. Die Dienstleistung der Schullabore wird von den regionalen Schulen gerne angenommen, da hier eine praktische Tätigkeit der Schüler ermöglicht wird, wie sie an „Normalschulen“ nicht realisierbar wäre.

Einige Schullabore arbeiten inzwischen schulartübergreifend und bieten ihre Dienstleistung anderen Schulformen an. (z.B. gewerblichen Schulen)

Aus- und Fortbildung von Lehrkräften

Das System ist geeignet, Teile der Referendarausbildung und der Lehrerfortbildung im Fach Biologie zu integrieren.

Die Studienseminare der Fachschaften Biologie und Chemie nutzen die Schullabore für die Referendarsausbildung (s. Wirtschaftlichkeit). Eine Lehrbeauftragte des Studienseminars Freiburg ist gleichzeitig auch Laborleiterin.

Die Fortbildung von Biologielehrern kann in bestimmten Bereichen durch die Schullabore übernommen werden und entlastet das Regierungspräsidium. Die Schullaborleiter sind fachlich gut ausgebildet, durch den ständigen Kontakt zu den Wissenschaftlern auf dem aktuellen Stand der Forschung und können Multiplikatorenfunktion übernehmen.

Wirtschaftlichkeit und Professionalität

„NaT-Working-Biologie“ arbeitet besonders wirtschaftlich, da die Laborausstattung das ganze Jahr über benutzt wird. Die Laborleiter erbringen eine professionelle Dienstleistung für Kollegen der Nachbarschulen. Das Prinzip der Professionalität wird durch die Begleitung durch Wissenschaftler gestärkt

Die notwendigen hochwertigen Laborgeräte wurden für 5 regionale Schullabore angeschafft. Sie sind für Schülerpraktika und Lehrerfortbildungen das ganze Schuljahr über ausgelastet. Über 10.000 Schülerinnen und Schüler und über 1.000 Lehrerinnen und Lehrer sowie Referendare haben seit dem Schuljahr 2001/02 an „NaT-Working-Biologie“ Praktika teilgenommen.

Die Basis-Versuche sind erprobt und führen zu eindeutigen Ergebnissen. Die Geräte werden durch die Laborleiter überwacht. Frühzeitiger Verschleiß oder Defekte werden so durch sachgerechte Bedienung weitgehend vermieden.

Die Laborleiter der Schullabore sind im Umgang mit den Geräten und den Versuchen geübt und können so die Praktika professionell und in angemessener Zeit vorbereiten.

Durch die Regionalisierung der Schullabore werden weite Anfahrten vermieden.

Weitergehende Versuche werden am Institut für Biochemie und Molekularbiologie (Universität Freiburg) nur für besonders interessierte Schüler mehrmals jährlich durchgeführt. Es werden die dort vorhandenen Laborausstattungen genutzt. Die Leitung dieser Praktika obliegt den Wissenschaftlern.

Sollten sich in der Forschung für die Schule relevante Neuerungen ergeben, könnten die Schullabore schnell und flexibel an den aktuellen Forschungsstand angepasst werden.

Nachhaltigkeit

Wenn die Förderung ausläuft, bleibt „NaT-Working–Biologie“ erhalten

Das Projekt ist so konzipiert, dass die Kernbereiche auch nach dem Förderungszeitraum weiter bestehen bleiben können. Die Mittel wurden überwiegend in Laborausstattung investiert, die im Besitz der Schullabore bleibt. Die Wissenschaftler der Universität haben uns ihre Hilfe über den Förderzeitraum hinaus zugesagt, das Kultusministerium und das Regierungspräsidium sollten ihre personelle Unterstützung aufrechterhalten.

Seit 2016 werden wir großzügig vom Fonds der Chemischen Industrie unterstützt.