Im Interesse zukünftiger Generationen ist verantwortungsbewusstes, globales Denken gefordert. Allerdings verstärken die Globalisierungsprozesse zunehmend die Verteilungsungerechtigkeit auf der Erde, da die Industrieländer die günstigen Bedingungen in den Produktionsländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zur Gewinnmaximierung ausnutzen. Im Sinne der nachhaltigen Nutzung der Ressourcen unserer Erde ist aber eine Verteilungsgerechtigkeit besonders wichtig. Daraus ergibt sich ein hohes Maß an Verantwortung der Industrieländer, sich für nachhaltiges Handeln auf wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Ebene einzusetzen. Diese Verantwortung beginnt bei jedem einzelnen.
Wie können wir als Schulgemeinschaft des Kreisgymnasiums unseren Beitrag leisten und Verantwortung übernehmen?
Unter dem Begriff Fairer Handel werden Maßnahmen zusammengefasst, die die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Kleinbauern verbessern sollen. Dazu gehören:
- Mindestpreise für Produkte wie z.B. Kakao, Baumwolle und Bananen
- angemessene Löhne
- Schutz von Kindern vor Ausbeutung und Zugang zu Schulbildung
- Weiterbildung im Hinblick auf umweltschonenden Anbau
- Kontrolle der Einhaltung sozialer, ökologischer und ökonomischer Standards
- Gleichberechtigung von Produzenten und Konsumenten
Die Kampagne Fairtrade-Schools fördert die Auseinandersetzung mit dem Thema Fairer Handel in Schulen und ermutigt zur Umsetzung von Projekten. So haben wir in der Nachhaltigkeits-AG entschieden, uns für das Siegel einer Fairtrade-School zu bewerben.
Hierzu müssen 5 Kriterien erfüllt werden:
- Gründung eines Fairtrade-School-Teams aus Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern
– erfolgte im Februar 2020
- Formulierung eines Kompasses, wie das Thema Fairer Handel am Kreisgymnasium umgesetzt werden kann und wie die Kriterien einer Fairtrade-School erfüllt werden können
– Unterzeichnung des Kompasses von Herrn Schrauber am 8. Juli 2020
- Angebot fair gehandelter Produkte in der Schule
- Regelmäßig verkauft die SMV faire Schokolade in den Pausen. Diese Aktion unterstützt nicht nur Kleinbauern in den Kakao produzierenden Ländern, sondern je verkaufter Tafel Schokolade geht eine Spende von 50 Cent an unsere Partnerschulen in Kisumu und Nairobi in Kenia. Im Lehrerzimmer wird schon seit Jahren fair gehandelter Kaffee getrunken. Um langfristig das Angebot an fairen Produkten zu erhöhen, ist die Gründung einer Schülergenossenschaft in Planung.
- Feste Verankerung des Themas Fairer Handel im Unterricht
- in den Fächern Geographie, Gemeinschaftskunde, WBS, Deutsch und Religion/Ethik wird das Thema in verschiedenen Klassenstufen mit unterschiedlichen Schwerpunkten behandelt. Schüler*innen der Nachhaltigkeits-AG haben zum Thema Fairer Kakao eine Doppelstunde für Klasse 7 ausgearbeitet. Sobald dies wieder möglich ist, möchten die älteren Schüler den jüngeren dieses Thema näherbringen.
- Durchführung von schulweiten Veranstaltungen zum Fairen Handel
- Das Schuljahr 2019/20 stand unter dem Thema Nachhaltigkeit und sollte ursprünglich mit den Projekttagen seinen krönenden Abschluss finden. Hier waren ebenfalls viele Projekte zum Fairen Handel geplant. Leider hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Als kleiner Ersatz für eine solche Aktion haben wir von Trans fair e.V. zur Verfügung gestellte Fotoplakate drucken lassen und diese im Dezember 2020 im Kreisgymnasium ausgestellt. Ein dazu entwickeltes Arbeitsblatt bietet Gelegenheit, die Ausstellung mit der Klasse zu besuchen und sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen.
Die Bewerbung für das Fairtrade-School-Siegel läuft und wir hoffen sehr, dass wir dieses bekommen. Damit ist es mit unserem Einsatz für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für Kleinbauern in Asien, Afrika und Lateinamerika aber nicht getan. Die Kampagne Fairtrade-Schools ist langfristig angelegt. So sind wir verpflichtet, in Zukunft alle zwei Jahre nachzuweisen, dass der faire Handel einen festen Platz am Kreisgymnasium hat.