Frankreichaustausch

Deutsch-Französischer Schüleraustausch

Unsere Schulpartnerschaft mit dem Collège Jacques-Prévert in Andrézieux-Bouthéon besteht bereits seit 2001. Andrézieux- Bouthéon befindet sich in der Région Auvergne-Rhône-Alpes,  ca. 70 km südwestlich von Lyon, und ca. 15 km entfernt von St. Étienne.

Der Sprachaustausch richtet sich an interessierte Schülerinnen und Schüler der achten Jahrgangsstufe und beruht auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit, d.h., jeder teilnehmende Schüler ist für eine Woche sowohl Gast in einer französischen Familie und nimmt beim Gegenbesuch als Gastgeber das Partnerkind wiederum eine Woche lang in seiner Familie auf.

In erster Linie dient der Austausch dazu, die Schüler und Schülerinnen zum Erlernen der französischen Sprache zu motivieren. Ein solcher Austausch bietet die einmalige Chance, direkt den französischen Alltag zu erleben und in eine authentische Familiensituation „hineinzuschnuppern“, um somit auch über den eigenen Tellerrand blicken zu können. Diese Erfahrung ermöglicht es unseren Schülerinnen und Schülern, sowohl bestehende Gemeinsamkeiten zu finden als auch landestypische Unterschiede zu entdecken.

Unsere Austauschgruppe erhält ferner Einblicke in den Ablauf des französischen Schulalltags mit gemeinsamem Essen in der dortigen Kantine, in den Aufbau des französischen Schulsystems sowie in die Freizeitgestaltung des französischen Partners an den Abenden oder am Mittwochnachmittag. Umrahmt werden diese Erfahrungen durch ein kulturelles Begleitprogramm, wie den obligatorischen Besuch von Lyon oder beispielsweise die Besichtigung eines ehemaligen Kohlebergwerks in St. Étienne oder den Besuch des Archäologieparks in Vienne.

Die langjährige Erfahrung bewies, dass sich unsere Achtklässler dem französischen Alltag gegenüber in der Regel sehr interessiert und aufgeschlossen zeigten. Anfängliche Berührungsängste waren stets schnell verloren, sprachlich konnten alle von ihrem Aufenthalt profitieren, und mit einem gewissen Stolz, die doch fremde Situation in den französischen Familien allein bewältigt zu haben, kehrten die deutschen Schülerinnen und Schüler nach Bad Krozingen zurück.

 

https://www.andrezieux-boutheon.com/

https://jacques-prevert.cybercolleges42.fr/

 

 

Marlene und Alicia berichten von ihrem Austausch (2016/17):

 

  1. Oktober 2016 (Marlene)

Heute sind wir nach Saint-Étienne gefahren, genauer gesagt nach Andrézieux.

Nach sieben Stunden Busfahrt sind wir an der Schule angekommen, wo auch schon unsere Austauschpartner mit ihren Familien auf uns warteten. Die Austauschschüler machten gleich einen sehr netten Eindruck und wir wurden sehr freundlich empfangen. Die französischen Familien haben für uns verschiedene Snacks vorbereitet und es gab verschiedene Getränke. Nach ca. einer Stunde wurden die deutschen Schüler von ihren Gastfamilien mit nach Hause genommen, wo jeder Schüler die Möglichkeit hatte, seine Gastfamilie etwas kennen zu lernen und sich das Zuhause und eventuell auch die Umgebung zeigen zu lassen.

 

  1. Oktober 2016 (Marlene)

Am Montag begann der Unterricht um 8 Uhr. Die deutschen Schüler wurden in verschiedene Klassen verteilt, um am Unterricht teilzunehmen. Der Ablauf war etwas strenger als wir es in Deutschland gewöhnt sind, aber der Unterricht verlief sehr kurzweilig. Am Collège hat jeder Lehrer sein eigenes Unterrichtszimmer und die Schüler suchen das jeweilige Klassenzimmer auf. Den restlichen Tag waren wir mit den Gastschülern bowlen und anschließend wurden wir im Rathaus empfangen. Am Abend war wieder Familienzeit angesagt.

 

  1. Oktober 2016 (Marlene)

Am 3. Tag fuhren wir ohne die französischen Gastschüler nach Vienne in ein Museum. In einer römischen Ausgrabungsstätte bekamen wir eine ausführliche Führung. Danach wurde im Park gemeinsam gepicknickt. Im Anschluss wurde uns Vienne gezeigt, auch hier bekamen wir eine Führung. Dies war sehr interessant, da wir auch das antike Römische Theater besichtigen durften. Der Ausflug endete um 17 Uhr. An diesem Abend nahm sich meine Gastfamilie sehr viel Zeit, um mit mir in die Innenstadt von St.-Etienne zu gehen, wo wir schön miteinander essen waren.

 

  1. Oktober 2016 (Alicia)

Am Mittwochvormittag haben wir Deutschen das Geoffroy-Guichard-Stadion in Saint-Etienne besichtigt. Wir durften den VIP-Bereich, den Presseraum, die Umkleidekabinen und auch das Spielfeld sehen. Uns wurden einige Dinge gezeigt oder erklärt und wir konnten auch selbst Fragen stellen. Es war besonders für die, die noch nie in einem Stadion waren, sehr interessant. Den Nachmittag durften unsere Austauschfamilien mit uns frei gestalten. Eine große Gruppe ist zusammen ins Lasertag spielen gegangen. Außerdem waren einige Mädchen anschließend noch im Tierpark des „Château de Bouthéon“, andere haben mit ihren Austauschpartnern eine Art Ausstellung besucht.

13. Oktober 2016 (Alicia)

An unserem letzten richtigen Tag sind die Deutschen und die Franzosen gemeinsam in die große Stadt Lyon gefahren. Getroffen haben wir uns zuvor wie immer zu Schulbeginn an der Schule. Nach etwa 1 1/4 Stunden Fahrt sind wir in Lyon angekommen. Zuerst haben wir uns die „Basilique-Notre-Dame-de-Fourvière“ angesehen – zu dieser gelangt man entweder über sehr viele Treppenstufen oder durch eine Zahnradbahn – und dann die Altstadt. Nach einem gemeinsamen Picknick durften wir uns in Kleingruppen aufteilen und die Stadt selbst erkunden. Die meisten sind shoppen gegangen. Alle haben sich dann später wieder zur Rückfahrt getroffen. Zu Hause hat schließlich jeder seinen Koffer für die Heimreise gepackt und den letzten Abend mit der Gastfamilie genossen. Ich selbst habe gemerkt, dass es nach 5 Tagen schon viel leichter wurde, den Gesprächen am Tisch zu folgen.

 

  1. Oktober 2016 (Alicia)

Heute geht es schon wieder zurück nach Deutschland! Früh am Morgen mussten wir uns schon von unseren Gastfamilien verabschieden, was vielen sehr schwer gefallen ist. Mit unseren Austauschpartnern sind wir dann zur Schule gegangen, wo wir uns am Bus getroffen haben. Nun verabschiedeten wir uns voneinander, bevor wir Deutschen in den Bus stiegen und winkten.

Für die meisten war es tröstend, dass wir uns alle im Frühjahr zum Gegenbesuch der Franzosen wiedersehen werden.