SMV-Kenia-Referat*: Neues und Impressionen

Am Kreisgymnasium hat sich die SMV in “Referaten” organisiert; damit sind Arbeitsgruppen gemeint. Dorle Geitz als ehemalige Lehrerin am KGBK und Initiatiorin und Begleitlehrerin des Kenia-Referates gibt in diesem Bericht einen Überblick über die Neuigkeiten der vergangenen beiden Jahre vor Ort. Weitere Infos und ein Video zu unserem Projekt findet Ihr hier.

März 2021

Nach unserer vorerst letzten Begegnungsreise nach Kenia (die Reisen 2020 und 2021 mussten / müssen wegen Corona leider ausfallen) haben wir unseren Aktionskreis deutlich ausgeweitet.

Das Projekt hat jetzt innerhalb der SMV ein eigenes Referat mit vielen neuen Mitarbeitern, was für die Akzeptanz bei den Mitschülern sehr wertvoll ist.

Gleich nach der Rückkehr im Juni 2019 haben wir damit begonnen eine bereits bestehende Vorschule in Kisumu – der drittgrößten Stadt von Kenia ganz im Westen am Viktoriasee – beim Bau eines Schulhauses zu unterstützen. Der Pachtvertrag für das Land war gekündigt geworden, neues Land war durch eine Erbschaft vorhanden, aber nicht das Geld für einen Neubau. Das Gebäude wurde bereits Ende 2019 fertig gestellt und bezogen. Anfang 2020 wurden noch der Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung fertig gestellt und zwei große Wassertanks aufgestellt. Die Gesamtkosten in Höhe von rund 10 000 Euro wurden von uns zur Verfügung gestellt.

Dann kam Corona, alle Schulen in Kenia wurden für ein ganzes Jahr geschlossen und erst im Januar 2021 wieder geöffnet.

Inzwischen waren wir nicht untätig. Für ein Projekt im ländlichen Raum von Kisumu haben wir drei manuelle Nähmaschinen finanziert und Stoffe kaufen lassen. Daraus entstand ein Selbsthilfeprojekt, das Stoffmasken und waschbare Damenbinden herstellt, an die bettelarmen Bevölkerungsschichten verteilt oder auf der Straße verkauft und damit ein kleines Einkommen erwirtschaftet.

Als nächstes haben wir uns der Landwirtschaft zugewendet und für eine Landgemeinde zwanzig Zuchthühner finanziert. Durch geschickte Vermehrung und gute Pflege sind daraus mittlerweile über 200 Hühner geworden. Die Küken werden im „Zwanzigerpack“ zur Aufzucht und weiteren Vermehrung an bedürftige Familien abgegeben. Da das Projekt von unserem Partner Jehu Oduor (ein Mitarbeiter des kenianischen Gesundheitsministeriums) gut betreut wird, zieht es sicher noch weitere Kreise.

Jehu betreut auch einen eingetragenen Verein, der regelmäßig Pflegepersonal aufs Land schickt, um kranke und behinderte Personen zu besuchen, sowie Impfungen und Krebsvorsorgeuntersuchungen durchzuführen. Das Personal war zu Fuß oft stundenlang unterwegs, um von einem Patienten zum nächsten zu kommen. Um diese Zeit abzukürzen, haben wir mit Hilfe von World Bicycle Relief (https://worldbicyclerelief.org/) zehn stabile, aber einfache Buffalo- Fahrräder finanziert. Die Mitarbeiter*innen können jetzt pro Tag bis zu fünfmal sie viele Patienten besuchen.

Gleichzeitig haben wir unserem deutschen Partnerverein Tukolere Wamu (www.tukolere-wamu.de) eine kräftige Finanzspritze für einen Brunnen in Togo zukommen lassen, siehe https://www.tukolere-wamu.de/projekte/laufende-projekte/togo/tg-263-land-und-baeume/tg-263b-brunnenbau/.

Außerdem hat der Abijahrgang 2020 das Geld, das er schon für den Abiball angespart hatte, für dreißig neue Schulbänke, ebenfalls in Togo, gestiftet, siehe https://www.tukolere-wamu.de/projekte/laufende-projekte/togo/tg-260-schulbaenke/

Gleich nach Wiedereröffnung der Schulen in Kenia haben wir uns wieder unserem Kernprojekt, der Unterstützung von Schulen zugewendet. Einer Grundschule in ländlichen Raum von Kisumu wird der  Bau von neuen Toiletten sowie die Sanierung des bestehenden Gebäudes finanziert und sie  bekommen von uns neue Schulbücher (immer für fünf Kinder eines, bis jetzt gibt es überhaupt keine Bücher).

Auch wenn unsere Haupteinnahmequellen (Sponsorenlauf, „Dein Tag für Afrika“, Christkindlemarkt) im letzten Jahr weg gefallen sind, konnten wir durch kreative andere Aktionen weiter Geld für unsere Projekte sammeln.

Bei allen Projekten berät und unterstützt uns Tukolere Wamu mit ihrer Erfahrung aus zwanzig  Jahren Arbeit in Afrika. Vielen Dank.

Dorle Geitz